Neuinstrumentierung eines Originalwerks für Blasorchester aus dem Ende des 18. Jahrhunderts
Der ursprünglich in Berlin geborene Sohn französischer Hugenotten, Charles Simon Catel (*1773 †1830), zählte bereits im beginnenden 19. Jahrhundert zusammen mit Luigi Cherubini und François-Adrien Boieldieu zu den führenden Komponisten Frankreichs. Er war einer der Begründer der Literatur für symphonisches Blasorchester. Einer seiner Lehrer und sein Vorgänger als Dirigent am damals noch jungen Blasorchester der Nationalgarde (Corps de musiqe de la Garde nationale de Paris) ist der uns noch gut bekannte François Joseph Gossec, dessen „Symphony pour Musique Militaire“ auch heute noch gespielt wird.
Die Ouverture en Ut, von Catel schon in jungen Jahren komponiert, wurde am 20. November 1793 im Feydeau Theater in Paris uraufgeführt. Das Ziel dieses Konzertes bestand darin, den Regierungsvertretern die Qualität der Ausbildung an der freien Musikschule in Paris und die Leistungsfähigkeit der neu gegründeten Blasorchester, welche nach der französischen Revolution vom Staat stark gefördert wurden, vorzuführen. Der Uraufführung dieses feierlichen, lebendigen und reizvollen Werkes mit den kontrastierenden Themen war ein voller Erfolg.
Die original von Catel gewählte Besetzung bestand aus 2 kleinen Flöten, 2 Klarinetten, 2 Trompeten, 2 Hörner, Bassposaune, 2 Fagotte, Serpent, Pauken. Bei Aufführungen im Freien wurden die Register, insbesondere die Klarinetten, chorisch besetzt, was einen größeren Klang und eine stärkere Wirkung zur Folge hatte.
Diese lebendige und festliche Ouvertüre in C wurde nun von Hans-Peter Blaser neu instrumentiert und für die moderne Besetzung eines heutigen Blasorchesters eingerichtet. Sie eignet sich hervorragend zur Eröffnung eines feierlichen Konzertes, Jahreskonzertes oder Kirchenkonzertes und lässt sich ungefähr in Grad 4 / 2. Klasse einteilen.

1. Thema
Das Werk beginnt mit einer langsamen Einleitung in C-Moll. Danach folgt ein Allegro in Sonatensatzform in C-Dur mit zwei kontrastierenden Themen, wie dies bei Ouvertüren im klassischen Stil üblich ist.
Im Unterschied zu vielen vergleichbaren Werken, setzt Catel ein lyrisches erstes Thema an den Beginn des Allegroteils. Als Kontrast dazu und besonders in der Überleitung zum zweiten Thema erklingen majestätische Fanfarenmotive.
Das zweite Thema erklingt erst in der Soloflöte. Es handelt sich um ein liebliches und verspieltes Thema, das durch viele Vorschläge geprägt wird. Die Exposition endet mit einem majestätischen Charakter. Die Durchführung wird in erster Linie mit Motiven des Hauptsatzes und der Überleitung gestaltet. Danach erfolgt die Reprise, welche in einem beschwingten und feierlich klingenden Tutti endet.
Die Interpretation dieser inspirierten und farbigen Ouvertüre erfordert eine leichte und transparente Spielweise, welche sich am Klang klassischer Sinfonieorchester orientiert und die kammermusikalische Besetzung des Originals berücksichtigt.
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